Bild einer Zeitung

Hinweis zur Flüchtlingsunterkunft

von Sabine Sütterlin

Leichtbauhallen in Neu Fahrland bleiben vorläufig leer

Im Herbst 2015 war die Landesverwaltung davon ausgegangen, dass rund 48.000 Geflüchtete im Land Brandenburg auf die Kommunen zu verteilen seien. Davon hätte Potsdam rund 2.200 aufnehmen sollen. Unter dem Druck, rasch Unterkünfte für diese große Zahl bereitzustellen, entschied die Stadtverwaltung sich für den Bau von Leichtbauhallen in Babelsberg, Neu Fahrland und Drewitz. Gegen Jahresende hin stellte sich jedoch heraus, dass „nur“ rund 28.000 Geflüchtete in Brandenburg geblieben sind. Ob der große Rest inzwischen weitergezogen ist oder überhaupt nur durch Mehrfachregistrierungen zustande kam, ist Bindheim zufolge unklar.

Obwohl die Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt an Weihnachten halb leer stand, baut das Land seine Erstaufnahmekapazitäten weiter aus. Zu den bisherigen Standorten Eisenhüttenstadt und Heinrich-Mann-Allee in Potsdam ist Anfang dieses Jahres die Außenstelle Wünsdorf gekommen, wo nach dem weiteren Ausbau bis zu 1.000 Menschen unterkommen könnten. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Asylverfahren künftig möglichst gleich während des Aufenthaltes in der Erstaufnahmeeinrichtung binnen maximal sechs Monaten abzuwickeln. Das würde bedeuten, dass sich die Verteilung von Geflüchteten mit Asylbewerberstatus verzögert.

Die Stadtverwaltung versucht Flüchtlinge wenn immer möglich vorrangig in festen Gebäuden unterzubringen. Dies ist auch gelungen, bis auf knapp 100, die zurzeit in der Leichtbauhalle in Babelsberg leben. So sind derzeit rund 90 Geflüchtete im alten Landtagsgebäude auf dem Brauhausberg untergebracht. Nach dem Ausbau, der zurzeit im Gange ist, bietet das Haus Platz für bis zu 450 Flüchtlinge.

Für 2016 hat das BAMF noch keine Prognosen vorgelegt. Der Flüchtlingskoordinator kann nur vermuten, dass die Zahl der in Potsdam unterzubringenden Flüchtlinge in diesem Jahr niedriger sein wird und eventuell im Herbst ansteigen könnte.

Aus all dem folgt, dass die Leichtbauhallen in Neu Fahrland vorläufig unbenutzt bleiben. Der Ortsbeirat und die Initiativgruppe „Nachbarn in Neu Fahrland“ klären jetzt, welche Möglichkeiten es gibt, zumindest das bislang öde wirkende Gelände etwas attraktiver zu gestalten oder vielleicht sogar eine Zwischennutzung im Sinne der Neu Fahrländer Bürger zu finden.

Wohin mit der Hilfsbereitschaft?

Den vielen Neu Fahrländern, die Unterstützung oder Sachspenden für die Flüchtlinge angeboten hatten, sei an dieser Stelle erst einmal herzlich gedankt.

Wer sich dennoch engagieren möchte, wer Flüchtlinge (oder auch andere Bedürftige) bei Behördengängen oder Arztbesuchen begleiten oder bei Sport- und Sprachangeboten mithelfen möchte, findet auf „HelpTo“ alle nötigen Informationen (http://helpto.de/de).

Wer Kleidung und andere Sachspenden abgeben will, kann dies bei folgenden Stellen tun:

AWO „Schatztruhe“
Erlenhof 34 (Schlaatz)
14478 Potsdam
Geöffnet: Dienstag und Donnerstag 10.30 – 15.30 Uhr, Mittwoch 13.00 – 18.00 Uhr
Kostenlose Sachspenden-Hotline: 0800 0738151
schatztruhe@awo-potsdam.de
(Die „Schatztruhe“ sucht übrigens noch ehrenamtliche Helfer!)

Zentrale Sammelstelle der Stadt Potsdam
Haeckelstraße 74
14471 Potsdam
Geöffnet: Dienstag 6.30 – 12.00 Uhr, Donnerstag 12.00 – 18.00 Uhr

 

Bei besonderen Nachfragen geben folgende Stellen gerne Auskunft:

Servicestelle Tolerantes und Sicheres Potsdam

Janek Buchheim

Hegelallee 6-10, Haus 6, Zimmer 7

14461 Potsdam
0331 289 3421
TOSIP@Rathaus.Potsdam.de
 
Flüchtlingskoordinator
Jörg Bindheim


Zurück