Presse der vergangenen Woche zur Inselbebauung
von Dr. Carmen Klockow
Dr. Carmen Klockow
Am Lehnitzsee 7
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Insel Nedlitz: Bürger unterstützen Klage
Verdichtungspläne bei Bauprojekt sorgen im Ort für Widerstand
Der Konflikt um die geplante Bebauung der westlichen Nedlitzinsel spitzt sich immer weiter zu – bis hin zu juristischen Schritten gegen das Vorhaben. Sollte es tatsächlich soweit kommen, dürfte genügend Geld für die Finanzierung einer Klage vorhanden sein. Laut Ortsvorsteherin Carmen Klockow (Bürgerbündnis) ist der Zuspruch von Bürgerinnen und Bürgern groß – auch finanziell: „Mich haben in den vergangenen Wochen sehr viele Schreiben von Menschen erreicht, die empört sind und uns unterstützen wollen.“ Zusammengezählt, würden sich die bislang in Aussicht gestellten Summen bereits auf eine „sechsstellige Summe“ belaufen, so Klockow.
Bei einer Klage würde es darum gehen, eine verdichtete Bebauung auf der Insel zu verhindern. Investor und Stadtverwaltung plädieren für die Verdichtung, weil gleichzeitig ein öffentlicher Park sowie eine gewisse Zahl von Sozialwohnungen geschaffen werden sollen; unter den Stadtverordneten gehen die Meinungen auseinander. Ende Januar soll die Stadtverordnetenversammlung entscheiden. Im Ortsbeirat Neu Fahrland ist am Dienstagabend ein Änderungsantrag für die vorliegende Beschlussvorlage der Stadtverwaltung beschlossen worden. Im Kern geht es darum, an dem Stadtverordnetenbeschluss von 2014 festzuhalten – dieser sieht eine geringere Bebauung vor.
Das aktuelle städtebauliche Konzept der Stadtverwaltung vom August 2021 stelle „einen Kniefall vor dem Investor“ dar und verfolge „eine maximale, gewinnorientierte Verwertung des Areals“.
Übergeordnete Planungsziele der Landeshauptstadt würden völlig außer Acht gelassen, so der Vorwurf in der Antragsbegründung: „So wird beispielsweise im Landschaftsplan der Landeshauptstadt vom 19. September 2012 zu einer „Wiederherstellung gestörter, geschädigter und ausgeräumter Landschaftsteile“ geraten. Für die Insel Neu Fahrland werde eine „naturschutzfachliche Aufwertung brachgefallener Bauflächen auch im Bereich der Insel Neu Fahrland“ empfohlen
Ein weiterer Kritikpunkt: Obwohl der Rat für Landespflege empfiehlt, das Unesco-Weltkulturerbegebiet und die umgebende historische Kulturlandschaft zu schützen, sei dies ignoriert worden – stattdessen soll ein fünfstöckiges Gebäude auf die südöstliche Spitze der Insel gesetzt werden.
Die Verfasser des Änderungsantrags sehen zudem einen klaren Verstoß gegen das Landesgesetz hinsichtlich des Umweltschutzes. „Laut Trinkwasserschutzverordnung befindet sich das Gebiet der Insel Neu Fahrland in der Trinkwasserschutzzone III“ – hier sei eine Verdichtung der Bebauung nicht zulässig.