Radschnellweg durch Neu Fahrland

Gern leite ich Ihnen einen Artikel aus der heutigen "Potsdamer Neueste Nachrichten" weiter.

 

Eine schöne Weihnachtszeit wünscht Ihnen

Carmen Klockow

 

"Nach Klagedrohungen: Radschnellweg von Krampnitz in die Potsdamer Innenstadt wird neu geplant
Bisher strebte die Stadtverwaltung eine Verbindung durch Neu Fahrland an. Doch nun rudert das Rathaus zurück.

Ein wichtiges Projekt für die Verkehrsanbindung des umstrittenen neuen Stadtviertels in Krampnitz wird neu geplant. Die Bauverwaltung überarbeitet ihre umstrittenen Vorstellungen für einen Radschnellweg von Krampnitz aus in Richtung Innenstadt.

Es sei nun entschieden worden, eine „ergebnisoffene Variantenuntersuchung einer konkretisierenden Trassenplanung voranzustellen“, sagte Stadtsprecher Markus Klier den PNN jetzt auf Anfrage. Das habe man nach Gesprächen mit betroffenen Grundstückseigentümern und der Bewertung natur- und landschaftsrechtlicher Fragestellungen entschieden.
Bisher war der Planungsstand schon recht konkret: Der Radweg sollte von der Gellertstraße aus durch ein Landschaftsschutzgebiet und Neu Fahrland verlaufen. Bis 2025 wollte die Stadt den mindestens vier bis sechs Meter breiten Weg fertig planen und bis 2029 inklusive einer Brücke über den Sacrow-Paretzer-Kanal bauen. Kostenpunkt: 6,4 Millionen Euro. Doch im zuletzt erschienenen Krampnitz-Statusbericht für die Stadtverordneten ist von diesen konkreten Plänen keine Rede mehr. Und statt einer Streckenführung wird nun von einer „Variantenbetrachtung im Rahmen einer Machbarkeitsuntersuchung“ gesprochen.

Bisher geplante Trassenführung sorgte für viel Kritik

Sprecher Klier sagte, das Ziel sei es weiterhin, „eine leistungsfähige und dem Bedarf an Radverkehrsmenge entsprechende Verbindung zwischen dem Bornstedter Feld und Krampnitz herzustellen, sowohl entlang der Bundesstraße 2 als auch als separate Strecke“. Die Variantenuntersuchung werde demnächst ausgeschrieben. „Es ist mit etwa einem Jahr Bearbeitung zu rechnen.“ Die Zeit der Untersuchung wolle man nutzen, um die schon lange Jahre geforderte Radverbindung von Fahrland an den Bahnhof Marquardt voranzutreiben.
Die bisher geplante Trassenführung hatte schon für viel Kritik gesorgt - unter anderem hatte sich in Neu Fahrland bereits eine Bürgerinitiative formiert: So wolle man keinen versiegelten und nachts beleuchteten Weg durch ein zu schützendes Naturgebiet, lautete ein Argument. Der Weg sollte nah am Fahrländer See vorbeiführen, aber auch durch ein ruhig gelegenes Wohngebiet. Auch die Fahrländer Bauernfamilie Ruden hatte Widerstand angekündigt - ihr gehören einige Grundstücke, über die der Radweg hätte geführt werden müssen. Der Weg gehört zu jenem Maßnahmenbündel, das die Stadt vorweisen muss, damit in Krampnitz einmal 10.000 statt nur 5000 Menschen leben können.
Dazu gehören auch die von Klagedrohungen begleiteten Planungen für die Tramtrasse nach Krampnitz und später Fahrland. Diese haben im Finanzausschuss der Stadtverordneten nun eine weitere Hürde genommen. Mit breiter Mehrheit votierten sie dafür, dass im nächsten Jahr ein Antrag auf Bundesförderung für das bisher mit 232 Millionen Euro taxierte Großprojekt gestellt werden soll.

Nur die AfD stimmte dagegen. Im Ausschuss hieß es vom Verkehrsbetrieb (ViP), 80 Prozent der Kosten seien förderfähig. Bezahlt werden sollen wie berichtet auch der barrierefreie Umbau von Haltestellen in der Friedrich-Ebert-Straße, aber auch der für 2025 und 2026 vorgesehene zweigleisige Ausbau der bisher einspurigen Tramstrecke vor den Roten Kasernen in der Nedlitzer Straße.
Zugleich gehen auf dem ehemaligen Kasernengelände die Erschließungsarbeiten weiter. Genehmigt worden sind dabei nun auch zwei Übergangsparkplätze „Nord“ und „Süd“ für insgesamt 365 Autos, wie die Bauverwaltung jetzt auf Anfrage des Stadtverordneten Andreas Menzel (Freie Wähler) mitteilte. Später sollen Quartiersgaragen für das autoarm geplante Viertel errichtet werden. Die temporären Parkplätze würden mit einer wasserdurchlässigen Schotterdeckschicht geplant, so die Verwaltung."